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Zwei Dächer für ein altes Haus

Wissenswertes aus Klein Kölzig

Architektonische Rarität in Klein Kölzig gut erhalten.

von Rolf Müller †| Quelle: „Lausitzer Rundschau“ vom 14.10.1995

Doppeldach in Klein Kölzig | Foto: R. Müller

In Klein Kölzig steht, möglicherweise etwas unbeachtet, ein Gebäude mit einer in unserer Heimat architektonischen Kostbarkeit. Es besitz ein Doppeldach. Größere Toreinfahrten in Güter sind im ehemaligen Kreis Sorau (heute Zary) immer wieder einmal anzutreffen. Vor allem aber östlich der Neiße und kaum mit einem solchen schönen Doppeldach wie im Klein Kölzig versehen.
Im Landkreis Spree- Neiße haben wir ein derartiges Haus bisher nur noch in Willschwitz in der Gubener Region angetroffen, allerdings in einem desolaten Zustand. In Klein Kölzig hingegen „lebt “das Haus mit dem schönen Dach: Hier hat sich der Jugendclub des Dorfes eingerichtet.
Das schmucke Dorf mit seinen heute etwa 323 Einwohnern gehört zu den älteren urkundlich nachweisbaren Orten des ehemaligen Kreises Forst.
So wird Klein Kölzig zum Beispiel 1487 im so genannten Forster Schöffenbruchstück genannt Dieses Datum wird allgemein als Ersterwähnung angesehen.
Vor einiger Zeit ist der Autor auf einen Heinrich von Ziegelheim gestoßen, der 1430 als einer der Bürgen des im Jahre 1430 bei der Eroberung von Guben von den Hussiten gefangen genommen und wieder freigelassen v. Pilgram auftritt.
Dies ergibt ein 57 Jahre früheres Ersterwähnungsdatum für Klein Kölzig und lässt auch den Schluss zu, dass Groß Kölzig ganz sicher älter ist und für diesen Ort das in der Meißener Stiftmatrikel von 1495 genannte Jahr 1346 als Ersterwähnungsjahr anzunehmen ist.

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