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Prangerlinde

Prangerlinde in Groß Kölzig

Mitten auf dem Dorfplatz steht eine fast abgestorbene Sommerlinde, die wegen ihres eigenartigen Wuchses sofort ins Auge fällt. Es ist die etwa 500 Jahre alte Prangerlinde, ein Wahrzeichen des Ortes.

Prangerlinde aktuell
Prangerlinde Mitte der 90er Jahre

Das älteste Naturdenkmal in der Gemeinde soll vor allem deshalb noch recht lange erhalten bleiben, weil es ein gutes Stück Heimatgeschichte vermittelt.
In vergangenen Jahrhunderten diente der alte Baum als Gerichtslinde.
Zu diesem Zweck war er von mehreren Gerichtssteinen, schmalen, aus Granit bestehenden Sitzbänken, umgeben. Auf diesen saßen die Richter vor versammelter Gemeinde, wenn sie über Menschen, die sich in Schuld verstrickt hatten, verhandelten.
Leider ist von diesen Bänken nur noch eine übrig geblieben. Sie befindet sich am Parkeingang auf einem Zementsockel.
Nach einem aus dem Jahre 1667 stammenden Patent Ferdinands II. von Biberstein wurden “ Lästerer, Schwörer und Flucher…“ drei Sonntage nacheinander mittels Halseisen an die Gerichtslinde gekettet und so vor allen Kirchgängern an den Pranger gestellt.
Bis um die Jahrhundertwende (19./20. Jahrhundert) waren an der Prangerlinde noch die Reste des Halseisens zu sehen, mit dem die Übeltäter angeschlossen wurden.