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Pioniere des guten alten Kintopps

Wissenswertes aus Klein Kölzig

Hans Richter lernte in Klein Kölzig den Bildern das Laufen.

Autor unbekannt | Quelle: Lausitzer Rundschau, Datum unbekannt

Auf dem Gut in Klein Kölzig trafen sich zwischen 1919 und 1921 zwei Künstler, die man heute als Filmemacher bezeichnen könnte.
Der eine heißt Viking Eggeling uns kommt aus Schweden, der andere ist Johannes Siegfried (Hans)Richter. Beide zeichneten Rollenbilder und versuchten die Elemente ihrer Zeichnungen in Bewegung zu versetzen.
Hans Richter, vor 110 Jahren am 6. April 1888 als erstes von sechs Kindern in Berlin geboren, lernte 1918 /19 in Zürich den schwedischen Maler Eggeling kennen, der abstrakte Zeichnungen in Bewegung setzte.
Um die Zusammenarbeit in Deutschland fortsetzen zu können, luden Richters Eltern Viking und Marion Eggeling zu sich auf das Gut nach Klein Kölzig ein. Hier experimentierten sie weiter mit geometrischen Kompositionen. Es entstand Eggelings erstes Rollenbild „Horizontal- Vertikal Messe“ und Richters Zeichenrollen „Prelude“ und „Fugue.

Finanziell unterstützt wurden sie von dem Forster Bankier Dr. Lübeck, der sich für ihre Forschungen interessierte.

Hans Richter schrieb: „Weder Eggeling noch ich verstanden etwas von Fotografie, gar nicht zu reden von Kinematografie. Und das Finanzproblem erschien unserer Unerfahrenheit gigantisch.
In diesem Dilemma erhielten wir völlig unerwartete Schützenhilfe.

Hans Richter berühmtester Bewohner des Gutes Klein Kölzig | Repro: G. Kundisch

Zu einer Jagdpartie war auch der Bankdirektor aus Forst i. Lausitz, der nächsten Stadt, eingeladen. Angesteckt von Eggelings fanatischer Begeisterung, bot er uns spontan eine größere Geldsumme zur Realisierung unserer Pläne an“.
1921 wohnten Hans Richter und Viking Eggeling bereits wieder in Berlin. Auf dem Höhepunkt der Inflation war die Familie Richter 1922 gezwungen, das Gut in Klein Kölzig zu verkaufen.
Richard Richter emigrierte nach Palästina, Hans Richter trennte sich von seiner zweiten Frau und zog in sein Studio in Berlin- Friedenau.
Die Zusammenarbeit mit Eggeling ging zu Ende, Geldschwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten über die Filmexperimente hatten die Freundschaft belastet.

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