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Geschichte der Ziegelei Klein Kölzig

Wissenswertes über Klein Kölzig

Ziegelei Klein Kölzig in Zahlen

Bereits in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts wurden im Ort Ziegel gebrannt. Einheimische Rohstoffe fanden nun ihren Einsatz und verhalfen der Region zu wirtschaftlichem Aufschwung. In der Klein Kölziger Ziegelei wurden hochwertige Ziegel mit dem typischen gelb-ocker Ton gebrannt.
1960 wurde die Produktion eingestellt.

Geschichte in Zahlen:

1840Ziegelei Kalz mit Brennerei – nahe dem Luisensee
Gärtner Hendrischke baut auf seinem Ackergrundstück einen Brennofen
1870Unternehmer Carl Nouwsch errichtet eine Dampfziegelei,
Rittergutbesitzer Warmbrunn baut in Groß Kölzig, nahe der Grenze zu Klein Kölzig, ebenfalls eine Ziegelei
1892/94die Aktiengesellschaft Großer Kurfürst Berlin errichtet auf altem Standort ein neues Ziegeleigebäude, dessen Kernstück der Ringbrandofen mit 18 Brennkammern ist
ca. 5000 gelbe Ziegel, mit typisch dunklem Strich, werden täglich gebrannt
1907die Offenen Handelsgenossenschaft Carl Krahn, in Berlin, übernimmt die Ziegelei
1910Verkauf an Zeipauer Dachstein- und Braunkohlen AG in Berlin
1926neuer Besitzer wird der Freiherr von Könitz-Dessau
1932Zwangsversteigerung an Firma Jessel & Schweitzer (Breslau)
1957VEB (K) Ziegeleiwerk Klein Kölzig
1960die Produktion wird eingestellt
1962Ziegelei wird noch einmal in Betrieb genommen, um die Ziegel für das Feuerwehrgerätehaus zu produzieren
1968Umbau zum Getreidespeicher der LPG
1989der Getreidespeicher wird geschlossen
2000Beginn der Genehmigungsverfahren zur Rekonstruktion
Entwicklung von Machbarkeitsstudien mit möglichen Träger- und
Betreiberzenarien
2004Beginn der Sanierungsarbeiten im Oktober
Sicherungsmaßnahmen am Gebäude und Grundstück
Beräumung und Entrümpelung
2005Sanierung und Erneuerung des Fachwerks
Sanierung der Ziegelausmauerungen der Längswände
Erneuerung von: Ost- und Westfassade, aller tragenden Teile, Fenster, Türen und Dach
Instandsetzung des Fußboden aus Ziegelpflaster im und um den
Ringofen
Entfernen der Anbauten wie z.B.: Schleppdach, Holzaufzug, Garagen
2006Sanierung wird im Juni abgeschlossen, ein architektonischer Wettbewerb wird ausgeschrieben, die Fürst Pückler Land GmbH ermittelt gemeinsam mit den kommunalen Vertretern einen Gewinner. Eine Austellungsplanung wird in Auftrag gegeben, 3 Varianten stehen schließlich zur Auswahl
2007das Amt Döbern Land und die betreffenden Bürgermeister entscheiden sich für den Ausbau zum Visitor Center Muskauer Faltenbogen, ein Leitgedanke wird entwickelt, der wie ein „Roter Faden“ die Besucher durch das Gebäude, unter dem Motto:“ EISgeFORMteLANDSCHAFT“, führt
Heute… ist die Ziegelei Sitz des Geoparkinformationszentrums Muskauer Faltenbogen.

Der Klein Kölziger Ringbrandofen

Der Ringofen nach Hoffmann hat um den Schornstein die Brennkammern im Kreis oder Oval angeordnet. Ein Ringofen ermöglicht das kontinuierliche und kontrollierte Brennen von Ziegeln. Der Klein Kölziger Ringofen verfügt über 18 Kammern, die im Oval angeordnet sind. 

Die Kammern wurden durch Türen markiert, die in Abständen von der Außenwand des Ofens zum Innenraum führten und damit die Bestückung ermöglichten. Es wurden immer nur 2 Kammern bestückt bzw. entleert. Zu jeder Kammer führten Schienen, welche mit Loren manuell befahren wurden.
Die Rohlinge wurden in den Kammern von den Setzern verschränkt in Form von quadratischen Schächten eingestapelt. Dann wurden die Eingänge der Kammern zugemauert, mit Ton abgedichtet und mit speziellem Pergamentpapier abgeklebt. Somit wurde eine optimale Wärmeentwicklung erreicht. Der Brennmeister befeuerte den Ofen von oben mit Kohle. Von jeder Kammer führte ein Zugkanal zum Schornstein, der zur Kontrolle des Feuers für den Brennmeister wichtig war. Er konnte anhand der Farbe des Feuers erkennen, welche Temperatur im Ofen (ca. 1000° C) herrschte. Daran orientierte sich auch die Branddauer (ca. 2 Tage) der Ziegel. Der Zugkanal konnte nach Bedarf gesperrt oder gezogen werden.
Die Auskarrer öffneten die Kammern und entnahmen die heißen Ziegel. Zum Schutz ihrer Hände fertigten sich die Arbeiter aus derben Rindsledern kleine Handleder, welche gerade die Innenhand etwas schützte. Per Loren wurden die Ziegel dann zur Verladebühne gebracht.

Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite: Heimatstube Klein Kölzig