vom Kohleabbau in Klein Kölzig
Der Kohleabbau in Klein Kölzig begann vor mehr als 150 Jahren mit dem Aufschluss des Bergwerkes „Franz“. An der Eisenbahnlinie Forst- Weißwasser wurde eine Brikettfabrik errichtet, die 1897 ihre Produktion aufnahm. Das Bergwerk war einschließlich Brikettfabrik bis 1928 in Betrieb.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Bergwerk als Notgrube zur Versorgung der Cottbuser Region mit Brennstoffen wieder in Betrieb genommen.
Anfangs wurde Förderkohle bereitgestellt, später 1948/49 wurde Siebkohle produziert. 1952 wurde die Förderung endgültig eingestellt.
Die Geschichte in Zahlen:
1851 | Rittergutbesitzer Trierenberg eröffnet den Grubenbetrieb. Erste Beschäftigte sind Tagelöhner des Gutes, welche auch nach Bedarf in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Daher werden nur geringe Mengen Braunkohle gefördert. Sie sichert den Eigenbedarf des Besitzers für die Ziegelei, der Brauerei und den den Hausbrand |
1853 | Bergmeister Peukert bekommt die Leitung der Grube übertragen. |
1856 | Die Braunkohlegrube wird unter den Namen „Franz“ (1851-1928) angemeldet. |
1857 | Grubenbetrieb kommt durch Defekt einer Dampfmaschine zum Erliegen. |
1862 | Gebr. Paul und Clemens Rüdiger, aus Forst, übernehmen die Grube auf 30 Jahre gegen Zahlung eines Tonnenzins auf die Förderung und der Übernahme der Grundentschädigung. |
1864 | Das Baufeld in der Abraummulde I wird erweitert. Gebr. Rüdiger nehmen Tagebau „Flora“ (1864-1895) in Betrieb. Steiger Friedrich Heinicke, aus Döbern, wird Betriebsführer. |
1866 | Die Felder der Gruben „Franz“ und „Flora“ gehen ineinander über. |
1869 | Gebr. Rüdiger richten eine Dampfmaschine der Wasserhaltung zum Antrieb einer Fördereinrichtung, sowie Sieb- und Sortieranlage der Förderkohle ein. |
1893 | Pachtvertrag der Gebr. Rüdiger läuft aus. AG für Grundbesitz und Hypothekenverkehr zu Berlin übernimmt die Grube. |
1896 | Brikettfabrik – welche zur Grube gehört – nimmt den Betrieb auf. |
1907 | Offene Handelsgenossenschaft Karl Crahn in Berlin übernimmt die Grube. |
1910 | Verkauf an Zeipauer Dachstein- und Braunkohlewerke AG in Berlin. Tagesförderung wird verdoppelt |
1912 | Östlich der Straße Forst-Döbern wird ein für den Tagebaubetrieb geeignetes Vorkommen erbohrt. |
1914 | Am 1. Juli wird der Grubenbetrieb eingestellt, lt. Beschluß des Aufsichtsrat der Zeipauer Dachstein- und Braunkohle AG. Dem lag eine Vereinbarung mit dem Lausitzer Braunkohlensyndikat zugrunde, das dafür eine Entschädigung zahlte. |
1919 | GmbH Klein Kölziger Landwirtschaft und Industrie Stillgelegte Brikettfabrik wird von Deutsche Bergbaugesellschaft AG Berlin zum Abbruch erworben. |
1920 | Grubenbetrieb wird wieder aufgenommen. |
1922 | Grube geht an Rittergutbesitzer Hauptmann a.D. Goertsch in Klein Kölzig |
1927 | Besitzerwechsel |
1928 | Am 29. Juni wird der Grubenbetrieb wegen finanzieller Probleme vorübergehend eingestellt. |
1929 | Die Abbauberechtigung wird gelöscht. Am 15. März wird nach einer Zwangsversteigerung der Maurermeister Carl Nowsch, Eigentümer von Grund und Boden. Die Abbaurechte gehen durch Überlassung an die Grube „Conrad“. |
1947 | Notgrube „Franz“ nimmt Betrieb auf und untersteht zunächst der Stadt Cottbus. |
1949 | Grube wir der „Industrievereinigung Bergbau, Volkseigene Betriebe Land Brandenburg“ unterstellt. |
1952 | Grubenbetrieb wird aus Kostengründen eingestellt. |
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