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Aus der Chronik von Klein Kölzig

Wissenswertes aus Klein Kölzig

Klein Kölzig von seinen Ursprüngen bis Heute – Ein Einblick

Die Ortsbezeichnung „Cleyn Koltezik“, (sorb. Maly Kolsk) bezeichnet die Siedlung, bei deren Anlage Pfähle verwendet wurden.
Seit dem 7. Jh. war der Ort Klein Kölzig von Sorben/Wenden besiedelt. Spuren sorbischer Besiedlung finden sich in Ortsnamen oder heute noch bekannten Flurnamen wie Tschornitz Berg, Woitzen Teich, Podluga oder Krostiza.
Noch heute werden sorb. Bräuche, wie Osterfeuer und die Fastnacht, gepflegt.
Bis Ende des 19. Jh. wurde im Ort sorbisch gesprochen.
Vom 12.- 14 Jh. wurde unsere Heimatregion zunehmend durch Deutsche besiedelt. Beide Völker, Deutsche und Sorben, lebten friedlich miteinander.

Klein Kölzig war ursprünglich ein Gassendorf (Form des Straßendorfes) ohne einen zentralen Dorfkern. Die Gehöfte lagen entlang einer mehr oder minder breiten Gasse.
Über Jahrhunderte bestimmte ausschließlich die Landwirtschaft das wirtschaftliche Leben.
Durch die Lage des Ortes, im Muskauer Faltenbogens wurde die industrielle Entwicklung des Ortes begünstigt.
Es wurde seit Mitte des 19. Jh. Braunkohle (1853 Aufschluss Grube „ Franz“) Ton, Sand und Kies abgebaut, Ziegel gebrannt und Briketts hergestellt.

In der Geschichte unserer Region gab es auch dunkle Kapitel Zerstörungen durch Brände, Verwüstungen, Schrecken und Trauer durch Kriege, Zeiten der Not und des Elends.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618- 1648) litt die Dorfbevölkerung unter durchziehenden Truppen. Die Region wurde schwer von der Soldatska heimgesucht. Verpflegung und Futter mussten geliefert werden. Plünderungen, Zerstörungen, drastische Strafen und Folterungen verschärften die Leidenszeit der Bevölkerung.
Plünderungen und Kriegslieferungen waren auch während des Siebenjährigen Krieges (1756- 1763), besonders bis 1758, als preußische Truppen die Niederlausitz wiederholt durchzogen, an der Tagesordnung.
Große Mengen an Lebensmittel und Futter mussten zur Verfügung gestellt werden. Felder, Wiesen und Gärten wurden verwüstet.
Ähnliche Belastungen hatte die Bevölkerung während der napoleonischen Kriege (1812- 1813) zu ertragen.

Auf dem Friedhof in Klein Kölzig erinnert heute ein Denkmal an die Opfer der beiden Weltkriege. Es ist allen Kriegsopfern der Gemeinde gewidmet, die auf unterschiedlichste Weise im Krieg den Tod fanden und es soll zugleich auch Mahnung sein.

In der Heimatstube im Gutshaus kann man sich über die geschichtliche Entwicklung des Ortes informieren. In der Ausstellung sind das damalige dörfliche Leben, das Handwerk, das Schulwesen und das Vereinsleben dargestellt. Eindrucksvoll wird über den Braunkohlenabbau, die Ziegelei und die Glasschleiferei berichtet. 
In dem neben dem Gutshaus befindlichen Park mit Schlossteich findet jährlich das Dorffest statt.

Und in der fünften Jahreszeit nehmen die Narren die Geschicke des Ortes in die Hand.

verantwortlich für den Inhalt dieser Seite: Heimatstube Klein Kölzig